Die tauschhandelsfreie Gesellschaft
  
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EU: Butterberg, Milchsee, Rindfleischhalde und mehr

Jeden Monat werden über 9000 Tonnen Kuhmilch Überproduktion durch die Molkereien an die EU geliefert.
 

Die EU ist in der Lage, ihren Eigenbedarf an Getreide zu decken, und kann einen beträchtlichen Teil der Ernte exportieren. Seit 1993 sorgt die neue Gemeinsame Agrarpolitik für eine Angleichung von Angebot und Nachfrage, da Subventionen für Getreideanbaubetriebe an die Bedingung geknüpft sind, Flächen stillzulegen.
 
Eurostat Jahrbuch 2002
 
  Die EU ist weltweit der größte  
  Stahlproduzent vor China, Japan  
  und den Vereinigten Staaten,  
  und sie ist zugleich der  
  größte Stahlexporteur.  
 
  Eurostat Jahrbuch 2002  
 

Produktion von Fernsehgeräten

Auf der Homepage eines österreichischen Fernsehgeräteherstellers wird die Höhe der Produktion mit 8000 Geräten pro Tag angegeben.
 
Laut Statistischem Bundesamt Deutschland nahm die Bevölkerung in Deutschland von 2000 auf 2001 um ca. 181.000 Menschen zu.
Dieser einzelne Hersteller könnte innerhalb von 23 Tagen für jeden dieser Menschen einen Fernseher produzieren.
 
Die Weltbevölkerung nimmt jährlich um ca. 80 Mio Menschen zu, die sich auf über 180 Länder verteilen.
Gibt es in jedem Land nur einen einzigen solchen Fernsehgerätehersteller, dann hat innerhalb von 56 Tagen jeder dieser 80 Mio Menschen ein nagelneues Fernsehgerät.

 
Salz

Salzberg auf dem Stuttgarter Schloßplatz. Passend zum Motto des Evangelischen Kirchentages "Ihr seid das Salz der Erde" wurden im Stadtzentrum 400 Tonnen des Kristalls fünf Meter hoch aufgeschüttet. Salzberg
Haller Tagblatt 16.06.1999, Titelseite
 
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wird in manchen Gebieten Afrikas Salz mit Gold im Verhältnis 1:1 getauscht.
Homepage der Stiftung Seeau - Lexikon - Salzwirtschaft

Sicher würde heute niemand 400 Tonnen Gold auf einem frei zugänglichen Platz aufschütten und ungesichert liegen lassen. Diese Menge Salz, die hier verschüttet wurde, entspricht dem Tagesbedarf der gesamten Bevölkerung von Deutschland.

 

Autos

Die Ursache des Problems ist die Überproduktion von Fiat Auto: "Boschetti reduziert nun die Produktion von 2,1 auf 1,9 Millionen Fahrzeuge. Damit vermindert sich der Druck auf die Verkaufsorganisationen, mehr Autos abzusetzen, als nachgefragt werden", sagte Fricke, der zuvor Marketingchef von Fiat in Turin war.
 
Fiat-Autochef Giancarlo Boschetti hat dem Unternehmen ein Restrukturierungsprogramm verordnet, das unter anderem den Abbau von rund 8000 Arbeitsplätzen und die Schließung von zwei italienischen Werken vorsieht. So soll die Produktion der Nachfrage angepasst werden.

Financial Times Deutschland, 3.2.2003

Zur Erinnerung: Der Bevölkerungszuwachs in der EU beträgt ca. 1 Millionen Menschen pro Jahr. Alleine Fiat produziert das Doppelte an Fahrzeugen.
 
Hier zeigt sich auch deutlich der unter Versorgung beschriebene Effekt, wie aus Überproduktion Verarmung (der rund 8000 Entlassenen) entsteht.

 

Druckindustrie

Zu hohe Kapazitäten

Die Werbeflaute hat in der ganzen Druckindustrie Baden-Württembergs zu Umsatzeinbußen, Insolvenzen und Personalabbau geführt.

  Schon seit Beginn des Jahres ist der Verband Druck und Medien (VDM) auf stockende Umsätze eingestellt. Zwölf Monate zuvor hatte die Branche landesweit mehr als 3,3 Milliarden Euro erwirtschaftet, das waren minus 7%. 2003 wird das dritte Jahr in Folge sein, das insgesamt kein Umsatzplus ergibt.

Nach einem Stellenabbau im Jahr 2002 um 8,5% auf knapp 24.000 Arbeitsplätze in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten dürften im Jahr 2003 rund 8% der Arbeitsplätze weggefallen sein. Der VDM-Geschäftsführer Michael Hüffner, Stuttgart, macht dafür vor allem den Tarifabschluss 2002 von 3,4% verantwortlich. Neueinstellungen habe es nach diesem "völlig verfehlten" Tarifergebnis jedenfalls keine mehr gegeben.

Auch in der Region Heilbronn-Franken ist die Branche zu mehr als 80% direkt oder indirekt von der Werbung abhängig: Auf Werbedrucksachen und Kataloge entfallen rund 40% des Umsatzes, gefolgt von Zeitungen und Zeitschriften mit ungefähr 20%. Mit Büchern erwirtschaften heimische Druckunternehmen nur 4% des Gesamtumsatzes.

Die Zahl der Insolvenzen hatte laut VDM schon 2002 mit 50 (Vorjahr: 47) ein Rekordniveau. Die Auslastung der Betriebe lag mit rund 81% 4 Prozentpunkte unter dem Wert von 2001. Hüffner: "Grundsätzlich werden erst bei einer Kapazitätsauslastung von 90% Erträge erwirtschaftet." Auch von Auslandsaktivitäten erwarten Druckbetriebe als binnenwirtschaftliche Dienstleister kaum Impulse. (ph)

IHK Heilbronn-Franken, w.news 10/2003

Trotz zahlreicher Betriebsschließungen bestehen immer noch freie Kapazitäten.


Haben Sie weitere Beispiele für Überproduktion?
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